Flexible, hochdynamische Transporttechnik – Wie passt sich die Anlage dynamisch an die Anforderungen der Nutzer an?

Johannes Vitzthum
B&R Industrial Automation GmbH

Wie kann ein Transportsystem der allgegenwärtigen Forderung nach kostenneutraler Fertigung unterschiedlichster Losgrößen, von Serienfertigung bis zur Losgröße 1, gerecht werden?
Serienfertigung fordert höchste Zuverlässigkeit und Präzision um Ausfallzeiten minimal zu halten und höchste Dynamik um maximalen Durchsatz zu realisieren. Dies wird durch ausgereiftes mechanisches Design, Reglergüte der Motorsteuerung sowie selektierte und optimierte Materialpaarungen des Führungssystems erreicht.
Die Realisierung von Losgröße 1 erfordert zusätzlich, dass sich die Maschine an die unterschiedlichen Anforderungen der unterschiedlichen Produkte anpassen kann. Diese Anpassung erfolgt durch Flexibilität des Layouts der Anlage, durch die Wahl verschiedenster Bewegungsprofile und durch die freie Gestaltung der Routenplanung.
Diese Flexibilität steigert die Komplexität der Anlage und fordert ausgereifte Softwarekonzepte um Routenplanung und Kollisionsvermeidung unabhängig von der Kundenapplikation zu garantieren. Des Weiteren sind Informationen zu jedem Produkt permanent mitzuführen und laufend zu aktualisieren, nach den Anforderungen der IIOT sind diese Daten auch zu aggregieren und analysieren, eine performante Parameterstruktur gewährleistet dies in harter Echtzeit. Eine prozessorientierte Betrachtung, losgelöst von Verfahrwegen und Bewegungsprofilen, reduzierte die Komplexität sowie den Rechenaufwand.
Neben der Robustheit des Systems, kann auch über vorausschauende Instandhaltung mittels Kilometerzähler in der Software oder integrierte Inspektionsstationen, die Anzahl ungeplanter Stillstände reduziert werden. Da das System den Wechsel von Werkstückträgern im Betrieb zulässt, kann die Wartung bei laufender Maschine durchgeführt werden und so lassen sich die Ausfallzeiten nochmals drastisch senken.